Spiritueller Weg
Aristoteles sagte: "Werde, der du bist". Die meisten Menschen kommen im Laufe ihres Lebens an einen Punkt, an dem sie feststellen, dass sie nicht ihr eigenes Leben gelebt haben, sondern vergeblich versucht haben, einem idealisierten Menschen- und Gesellschaftsbild zu entsprechen. Wenn sie zu dieser sehr wichtigen Erkenntnis gelangt sind, haben sie größtenteils einen langen Leidensweg hinter sich: zahlreiche Niederlagen, Krankheiten und Verletzungen, Sorgen, Kummer und Ängste. Sie fühlen sich gelangweilt, erschöpft, apathisch, hoffnungslos und lebensmüde. Sie bewegen sich nur noch wie fremdbestimmte Roboter durchs Leben. Der Schmerz muss oft erst sehr tief gehen, bevor es zu einem spirituellen Wiedergeburtsprozess kommt, einem Prozess der Transformation und Ent-Täuschung. Der spirituelle Weg ist der Weg der De-Maskierung, ein Enthüllungsprozess, dem sich auf Dauer niemand entziehen kann, da der Leidensdruck sonst zunehmend größer wird. Alle familiären und gesellschaftlichen Konditionierungen der Vergangenheit geraten ins Wanken. Alles kommt auf den Prüfstand: Familie, Beruf, Staat, Kirche und Gesellschaft. Es ist wie ein riesiges Räderwerk: wenn man an einem Rädchen dreht, bewegt sich das gesamte System. Mithilfe der Meditation ist es möglich, den spirituellen Weg zu finden und zu beschreiten - einen Weg, der gleichzeitig das Ziel ist: Das Hier und Jetzt - die authentische Gegenwart. Der erwachte Mensch, der sich auf dem "rechten Weg" befindet, braucht sich vor nichts zu fürchten, da er stets von sichtbaren und unsichtbaren Helfern begleitet wird.